Liebe Nachbarn,
Es ist schon eine Tradition geworden, dass ich am Ende jedes Jahres eine kleine Rückschau halte. Diese Tradition möchte ich auch heuer wahren und ein wenig in Vergangenem schwelgen. In den wie gewöhnlich positiven Grundtenor mischen sich heuer leider auch ein wenig Unzufriedenheit und Bedauern, aber lassen wir das jetzt ruhen und beginnen wir dort, wo es sich gehört – am Anfang:
Das Jahr startete ruhig und gemütlich. Anders als in den Vorjahren war das heurige Neujahrsfest mehr von Lichtspielen, denn von Knallern geprägt – dafür meinen aufrichtigen Dank, denn während früher das gefechtslärmartige Geknatter Kleinkinder und Haustiere aufschreckte, war das heurige Feuerwerk eine wahre Pracht
Auch das ganze erste Quartal war von Beschaulichkeit geprägt. Abgesehen davon, dass die beauftragte Schneeräumung nicht funktionierte, gab es keine außergewöhnlichen Vorkommnisse. Mein besonderer Dank gilt Sarah und Moritz Gabriel, die freiwillig und ohne Aufforderung einsprangen und die Hofwege begehbar hielten
Gleich zu Beginn des zweiten Quartals war es mit der Beschaulichkeit vorbei, als mir nämlich Frau Seyr eröffnete, dass Sie und Frau Mayrhofer AREV verlassen werden und wir auch einen neuen Ansprechpartner für die Haustechnik bekommen sollten. Kurz danach meldete sich ein gewisser Herr Mag. Rosenauer mit der Bitte um einen Gesprächstermin bei mir. Wie sich heraus stellen sollte, war das der neue Liegenschaftsbetreuer. Nicht lange nach diesem Termin hatte ich schon das nächste Treffen mit AREV. Diesmal war es eine junge Dame, Frau Erhart, die sich als die neue Haustechnikbeauftragte vorstellte. Rückblickend kann ich also sagen, dass mir der Abschied von der bewährten Mannschaft zwar schwer fiel, die Übergabe aber AREV-typisch gut funktionierte und die Betreuung weiterhin sehr zufriedenstellend ist
Das dritte Quartal war einerseits von notwendigen Sanierungen des Hofspielplatzes (Reparatur der Schaukeln, Stabilisierung des Rutschenhügels, Tausch des Spielsands) und andererseits von großer Hitze gekennzeichnet. Mein Dank gilt daher Dr. Rausch, der sich um den Rutschenhügel kümmerte, aber auch den einsichtigen Eltern, die überbordende Wasserspiele und die damit verbundene Versumpfung des Sandhaufens verhinderten
Mit dem vierten Quartal wurde es wieder ruhiger im Hof. Die Haustechnik funktioniert (von ein paar nicht ganz geglückten Änderungen bei der Stiegenhausbeleuchtung abgesehen) gut. Der Annaberg-Spielplatz wurde saniert (Tausch des Schwebebalkens, auslegen von Fallschutzmatten und Ausdünnung des Gestrüpps) und jüngst wurden die Türschließer auf Wintertauglichkeit geprüft und entsprechend justiert
In Summe war das heurige Jahr also ein gutes und erfolgreiches Jahr und fast könnte man meinen, man hört vor lauter Beschaulichkeit die Bienen summen und die Vögel zwitschern und kein Wölkchen könnte den Himmel trüben. Nun, leider bleibt es bei dem fast, denn in all die Zufriedenheit mischen sich auch Misstöne, die anders als in den Vorjahren heuer ungewöhnlich laut waren.
So gab es etwa im April nicht ganz zu Unrecht Beschwerden darüber, dass der Spielplatzlärm eigentlich nichts mehr mit Spiel sondern häufig nur mehr mit sinnloser Brüllerei zu tun hat. Auch einer Reklamation über frühmorgendliche Exzesse mit Hochdruckreinigern an Sonntagen konnte ich nicht wirklich etwas entgegen halten und den Unwillen über zweifellos virtuose, aber dennoch viel zu laute Gitarrenmusik, die sogar den Spielplatzlärm übertönte, kann ich sehr gut nach empfinden. Für Radiomusik, die durch zwei Stockwerke hindurch die Teller klirren lässt, gilt das natürlich gleichermaßen
Ein anderer, wunder Punkt ist das Verhältnis mancher Mitbewohner zu Müll und seiner Entsorgung. Immer wieder werden Kartons unzerlegt samt Schaumstoffverpackung, zuweilen sogar Rest- und Biomüll, in die Altpapiercontainer gestellt. Mit großer Regelmäßigkeit werden die Müllräume mit Sperrmüllhalden verwechselt und nicht selten halten Leute Leichtstoff für Biomüll
Auch das heuer stark in die Medien gekommene Thema Rauchen erhitzt die Gemüter. So hat sich insbesondere unter den jugendlichen Mitbewohnern noch nicht lückenlos herum gesprochen, dass man Mist – auch Zigarettenmist – nicht einfach aus dem Fenster schmeißen darf und rauchen in Aufzügen eine wirklich üble Sache ist. Ein weiteres, immer wieder bejammertes Problem ist das Rauchen auf Balkon oder Terrasse. Während Zigarettenrauch nicht weiter stört, weil er sich rasch verflüchtigt, ist das bei Zigarren eine ganz andere Sache, denn davon haben auch die Nachbarn am anderen Ende der Wohnanlage noch etwas und während der Kenner sicher treffendere Beschreibungen finden wird, fällt dem unbedarften Laien zu Zigarrenrauch meist nur der Begriff „Gestank“ ein
Sie sehen: Auch wenn das Jahr insgesamt sehr gut verlaufen ist, gibt es doch einige Dinge, an denen es zu arbeiten gilt, wenn sich alle Mitbewohner wohl fühlen sollen. Bei genauer Betrachtung der Themenfelder erscheint mir der Aufwand aber gar nicht so groß, denn hinter all den großen und kleinen Wehwehchen versteckt sich letztlich nur ein bisschen zu wenig Rücksicht und das sollte sich doch wohl mit etwas mitdenken und gutem Willen lösen lassen.
In diesem Sinn und mit der Hoffnung auf ein friedliches Jahr 2010 darf ich mich verabschieden und Ihnen
GESEGNETE WEIHNACHTEN UND EIN ERFOLGREICHES NEUES JAHR
wünschen.