Liebe Nachbarn,
wenn Sie die Betriebskostenabrechnung 2006 schon kontrolliert haben, sind Ihnen sicher die zum Teil dramatischen Preiserhöhungen aufgefallen. Eine erste Anfrage bei Mag. Rursch brachte keine befriedigenden Antworten. Ich empfehle Ihnen daher die Betriebskostenabrechnung bei Haus & Grund schriftlich zu beeinspruchen und mit der Begleichung allfälliger Forderungen bis zur Klärung der offenen Fragen zu warten.
Die folgenden Punkte sind aus meiner Sicht strittig und bedürfen fundierter und umfassender Erklärung durch Haus & Grund:
Allgemeine Betriebskosten
Grundsteuer
Während die Grundsteuer in der Abrechungseinheit "Allgemeine Betriebskosten" um 105% gestiegen ist, halbierte sie sich im Bereich "Tiefgarage". Das ist angesichts der von Haus & Grund zitierten Steuererhöhung nicht nachvollziehbar und lässt auf eine falsche Aufteilung schließen.
Reinigungskosten
Es gibt eine Steigerung von knapp 25%.
Schneeräumung
Die Kosten für Schneeräumung stiegen von 2005 auf 2006 um ganze 125%.
Versicherung
Eine Anpassung der Versicherungsprämie war vor Erstellung der Kostenvorschau 2006 bekannt. In der Vorschau wurde daher eine Steigerung um 12,5% veröffentlicht, was als erheblich zu bezeichnen ist. Eine Steigerung von fast 36%, also etwa dreimal so hoch wie veranschlagt, bedarf umfangreicherer Argumentation.
Schmutzmatte
Die Kosten für die Schmutzmatten stiegen um mehr als 38%. Auch hier sehe ich Erklärungsbedarf.
Verwaltung
In der Kostenvorschau 2006 wurde eine Reduktion um rund 10% (EUR 900) avisiert. Gewisse Unschärfen in der Kostenvorschau sind vertretbar, aber statt 10% Abschlag 78% Aufschlag zu verrechnen kann nicht diskussionslos hingenommen werden.
Lift BK
Telefon
Die Telefonkosten sind entgegen dem allgemeinen Trend (siehe Statistik Austria) um 17,3% gestiegen. Das Zustandekommen ist klärungsbedürftig.
Garagierung
Grundsteuer
Woher kommen fast 52% Reduktion, wenn laut Aussagen von Haus & Grund eine Nachforderung bestand. Wie unter 1.1. festgestellt, scheint die Kostenaufteilung fehlerhaft.
Reinigung
Die Kostensenkung in Höhe von gut 59% ist positiv aber unwahrscheinlich. Es besteht daher der Verdacht, dass Kosten von der Abrechungseinheit "Tiefgarage" auf die allgemeinen Betriebskosten abgewälzt wurden.
Versicherung
85,4% Kostensenkung legen den Verdacht nahe, dass auch hier eine Kostenverschiebung Richtung allgemeine Betriebskosten erfolgte.
Schneeräumung
Die Argumentation deckt sich mit den Vorpunkten, nur der Prozentsatz differiert. Hier sind es 40,7% Reduktion.
Wartung
Soweit bekannt, sind sämtliche Anlagen der Tiefgarage, insbesondere Tor und CO-Warnanlage jährlich zu warten. Mithin müssten die Kosten - inflationsbedingte Schwankungen außer Acht gelassen - gleich bleiben. Woher kommt eine Steigerung um gut 100%?
Verwaltung
Die Kalkulation der Verwaltungskosten für die Tiefgarage ist mehr als fragwürdig. Die Kosten lassen sich mit dem von Haus & Grund kolportierten Verwaltungssatz von EUR 2,82 je Anteil nicht erklären. Es ist auch hier eine Kostenverschiebung zu befürchten.
Instandhaltung
allgemeine BK
Die Aufstellung ist unvollständig. Es fehlen Aussagen über Höhe und Entwicklung des Instandhaltungsfonds die Wohnungen.
BK 1
Es ist nicht schlüssig nachvollziehbar, was BK 1 heißt. Aufgrund der unter Ausgaben vermerkten USV von Thyssen, nehme ich aber an, dass es sich um den Lift in Haus 1 handelt. In der Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben fehlen die monat-lichen Dotationen. Mithin erscheint auch das Endergebnis unwahrscheinlich. Des Weiteren ist klärungsbedürftig, wie der Instandhaltungsfond für den Lift in Höhe von mehr als EUR 8.600,-- zustande kam. 2005 scheint es diesen Topf nämlich noch gar nicht gegeben zu haben.