Liebe Nachbarn,
die Testphase mit Wechsellicht ist vorüber, die Beleuchtung der Tiefgarage wieder auf Dauerbetrieb umgestellt und der Test ausgewertet – höchste Zeit also, Sie über die gewonnenen Erkenntnisse zu informieren:
Bitte haben Sie Verständnis, dass ich hier nur einen gerafften Überblick über die Testergebnisse bringe. Das gesamte Elaborat sprengt den Rahmen dieser Mitteilung bei Weitem. Fühlen Sie sich aber bitte herzlich eingeladen, die komplette Testdokumentation – auch prüfend – einzusehen. Ich drucke sie Ihnen gerne aus.
Der Test lief von 07.07.06, 19:00 Uhr, bis 07.08.06, 19:00 Uhr (31 Tage/744 Stunden). Bitte beachten Sie, dass sich alle Berechnungen auf diesen Zeitraum beziehen.
Sämtliche Vorschläge fußen auf dem Grundgedanken, dass es durch eine Änderung in der Beleuchtung zu keinen Komforteinbußen kommen darf. Wer immer wann immer die Tiefgarage betritt, muss sofort Licht haben.
Bisher wurde nur im Bereich der Einfahrt die verfügbare Steuerung verwendet. Alle anderen Bereiche wurden durchgehend mit Not- und Hauptlampen beleuchtet.
Im Testzeitraum bedeutet dies einen Stromverbrauch in Höhe von 1.500 kW/h.
Im Testbetrieb wurden 21 von 27 Hauptlampen im Wechselbetrieb geführt. Die übrigen 6 Haupt- sowie die 15 Notlampen blieben unverändert auf Dauerbetrieb. Laut Zählerablesung wurden dadurch 715 kW/h verbraucht. Wiederholte Zählungen der besetzten Parkplätze zeigten eine Auslastung von knapp 70%, was angesichts der Urlaubszeit nicht unwahrscheinlich ist. Hochgerechnet auf Vollbetrieb wäre also ein Verbrauch in Höhe von 1.021 kW/h bei 3336 Schaltungen (4,65 Schaltungen pro Lampe und Tag) zu erwarten. Der Vorteil dieser Steuerung liegt also im 30% - 60% (je nach Gewichtung der Urlaubszeit) niedrigeren Verbrauch. Die Testkonfiguration kann jedoch nicht ohne Umbau übernommen werden, weil die Bewegungsmelder bei Weitem nicht den gesamten Bereich der Anlage abdecken. Es bedürfte daher der Nachrüstung von zumindest zwei, besser wären vier, Bewegungsmeldern. Diese zusätzlichen Geräte kosten bei der Anschaffung Geld und bewirken naturgemäß häufigere Schaltungen und damit auch höheren Stromverbrauch, was das Einsparungspotential weiter schrumpfen lässt.
Das Notlicht sollte seinem ursprünglichen Zweck zugeführt werden. Dadurch sparten wir im Vergleichszeitraum 90 kW/h.
Die Dauerlichtschaltung spielt ihre größten Stärken während der Nacht aus. Unter Tags ist sie eigentlich sinnlos, weil das Licht von außen völlig ausreicht. An einem durchschnittlichen Tag müsste man bei dieser Konstellation mit etwa 10 Stunden Dauerbetrieb rechnen. Das brächte eine Einsparung von rund 800 kW/h.
Die derzeit verwendeten Lampen verbrauchen ca. 12 W/h Blindstrom. Durch den Wechsel auf elektronische Einheiten ersparten wir uns im Vergleichszeitraum, 10 Stunden Dauerlicht pro Tag vorausgesetzt, etwa 50 kW/h.
Im besten Fall könnte gegenüber der bisherigen Dauerlichtschaltung eine Reduktion um rund 60% erzielt werden. Es sei aber darauf hingewiesen, dass dieser Wert rein theoretisch ist. In der Praxis lässt er sich nicht erzielen, weil es unter Anderem durch geänderte Bewegungsmelder zu häufigeren Schaltungen mit nicht abschätzbarem Mehrverbrauch kommt.
Abschließend sei noch das finanzielle Einsparungspotential anhand der Stromkosten 2005 verdeutlicht. Damals hatten wir Ausgaben in Höhe von EUR 2.580,73. Im Idealfall hätten wir uns EUR 1.548,44 sparen können. Das sind EUR 22,12 pro Parkplatz und Jahr oder EUR 1,84 pro Parkplatz und Monat.