Liebe Nachbarn,
wie Ihnen sicher schon aufgefallen ist, wurde die Beleuchtung der Tiefgarage vor ein paar Tagen (konkret am 7. Juli) dahin gehend geändert, dass nun nur mehr der Trakt unter Haus 1 Dauerlicht hat. Der Rest wird wieder über Bewegungsmelder gesteuert.
Warum wir bisher Dauerlicht hatten und wie es zur aktuellen Änderung gekommen ist, darf ich im Folgenden kurz zusammenfassen.
Im 2. Halbjahr 2004 kam es in relativ kurzen Abständen zu insgesamt vier Einbrüchen, wobei in drei Fällen Autos und in einem Fall Kellerabteile in Haus 1 aufgebrochen wurden. Während bei den ersten beiden Einbrüchen Wert auf Diskretion und "Schonung" der aufgebrochenen Fahrzeuge gelegt wurde, zeichnete sich insbesondere der letzte Einbruch durch außergewöhnlich hohe Gewaltbereitschaft aus. Seitens der Kriminalpolizei wurden wir gewarnt, dass sich erstens diese Gewaltbereitschaft durchaus auch gegen Menschen richten könnte und wir zweitens aufgrund der Nähe zur Autobahn auch in Zukunft mit derartigen Vorfällen zu rechnen hätten.
Im Folgenden wurden verschiedene Schutzmaßnahmen diskutiert, wobei sich drei als rasch einsetzbar, einfach umsetzbar und relativ günstig darstellten. Dies waren
die Verblendung der noch offenen Bereiche neben dem Garagentor,
die Verkürzung der Öffnungszeiten des Garagentores und
die Umschaltung auf Dauerlicht.
Die Umschaltung auf Dauerlicht sollte außerdem zumindest kostenneutral sein, unter Umständen sogar eine Reduktion der Stromkosten bewirken. Diese Überlegung fußte auf der weit verbreiteten, übrigens auch in Lehrbüchern kolportierten Meinung, dass Leuchtstoffröhren zum Start etwa gleichviel Energie benötigen, wie für zwei bis drei Stunden Betrieb. Mit Bedacht auf die häufigen Schaltvorgänge während des Früh- und Abendverkehrs sollte sich die Rechnung also locker ausgehen.
In der Hausversammlung vom 03.11.2004 wurde daher aus Sicherheitsüberlegungen und der Hoffnung auf Kostensenkung der probeweise Dauerlicht-Betrieb beschlossen.
Seit die Beleuchtung auf Dauerlicht umgestellt wurde, ist nun mehr als ein Jahr und damit eine gesamte Abrechnungsperiode vergangen. In dieser Zeit haben sich mehrere Aspekte deutlich gezeigt:
Seit dem Dauerlichtbetrieb gab es keinen Einbruch mehr. Es darf daher angenommen werden, dass die abschreckende Wirkung gegeben ist.
Das subjektive Sicherheitsempfinden ist sehr hoch. Insbesondere Spätheimkehrer schätzen die gute und vor Allem kontinuierliche Ausleuchtung aller Winkel.
Auch die objektive Sicherheit hat gewonnen, weil Fußgänger bei Dauerlicht deutlich früher wahrnehmbar sind. Im Wechsellichtbetrieb befindet man sich schon weit in der Verkehrsfläche, bevor die Bewegungsmelder reagieren.
Die Lebensdauer der Leuchtstoffröhren und Starter hat sich schätzungsweise verzehnfacht.
Die erhofften Einsparungen bei den Stromkosten dürften sich nicht eingestellt haben. Es steht im Gegenteil die Befürchtung im Raum, dass den zweifellos großen Vorteilen ein deutlicher Mehrverbrauch gegenübersteht.
Weil etliche, für eine rechnerische Beurteilung dieser Befürchtung nötige Parameter nicht verfügbar sind, kann die Frage, ob Wechsellicht tatsächlich günstiger als Dauerlicht ist und wenn ja, um welche Dimensionen es sich dabei handelt, nur im Feldversuch beantwortet werden.
Um jedoch durch diesen Versuch nicht die für Einbrecher abschreckende Wirkung zu verlieren, bleibt der Dauerlichtbetrieb in dem vom Garagentor aus sichtbaren Teil aufrecht. Der Rest der Garage wurde Testweise wieder umgestellt. Es ist geplant den Stromverbrauch bis zur nächsten Hausversammlung (Ende September oder Anfang Oktober) zu beobachten. Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse werden Verbesserungsvorschläge erarbeitet und bei der Hausversammlung vorgestellt.
Sollten Sie Einwände gegen den derzeit laufenden Versuch haben, bitte ich Sie dringend, mich zu kontaktieren!